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    Dein Urteil ist vielleicht gefährlich.

    Erkennen von Stigmatisierung im Zusammenhang mit psychischer Gesundheit, ihren Problemen und wie man sie überwinden kann.

    Stigma ist ein Ausdruck der Erniedrigung, der sich auf die psychische Gesundheit der Betroffenen auswirken kann. Es handelt sich dabei um eine Form der Herabwürdigung, die sich auf eine bestimmte Person, ein bestimmtes Objekt oder einen bestimmten Umstand bezieht. Beispiele für Themen, die man mit Stigma verbindet, sind: Sexualität, die nicht der gesellschaftlichen Norm entspricht, als Straftäter im Gefängnis zu sein, eine Geschlechtskrankheit zu haben oder dick zu sein. Oft ist dies mit einer gewissen Scham verbunden.

    Stigmatisierung findet auch im Zusammenhang mit psychischen Erkrankungen statt. Sie ist das Ergebnis von Fehlinformationen, Unkenntnis und Vorurteilen. Bei psychischen Erkrankungen werden die Betroffenen oft nicht als krank angesehen, sondern als verrückt, gefährlich oder inkompetent bezeichnet. Bei anderen psychischen Erkrankungen kann es vorkommen, dass die Betroffenen als schwach oder feige abgestempelt werden. Wer darunter leidet, erhält oft Tipps wie „Reiß dich zusammen“ oder „Sei keine Heulsuse“.

    Unter Stigmatisierung zu leiden, ist oft schlimmer als die psychische Krankheit selbst.
    Für Menschen, die mit ihrer psychischen Gesundheit zu kämpfen haben, bedeutet Stigmatisierung oftmals zusätzliches Leiden. Aufgrund der öffentlichen Wahrnehmung, einschließlich der eigenen, wird oft die benötigte Hilfe nicht oder zu spät in Anspruch genommen. Dann ist der eigentliche Schaden bereits eingetreten.

    Stigmatisierung kann zu sozialer Ausgrenzung führen. So wird man z. B. nicht mehr zu geselligen Zusammenkünften eingeladen, weniger ernst genommen wird oder gilt als weniger kompetent. Sie kann auch dazu führen, dass man keinen Job bekommt, nicht befördert wird oder als potenzieller Käufer oder Mieter einer Wohnung abgelehnt wird. Viele Menschen mit psychischen Erkrankungen geben an, dass die Stigmatisierung schlimmer ist als die Erkrankung selbst.

    Wir alle sind gefordert, die Stigmatisierung von Menschen mit psychischen Erkrankungen abzuwenden.
    Es gibt vieles, was jeder Einzelne tun kann, um die Stigmatisierung psychischer Erkrankungen zu bekämpfen:
    • Im Gespräch darauf achten, gut über andere Menschen zu sprechen und positive Formulierungen zu verwenden. Wir können nie wissen, warum sich Menschen so verhalten, wie sie es tun. Wenn wir uns nicht die Mühe gemacht haben, die Gründe herauszufinden, sollten wir zumindest nicht urteilen.

    • Das Thema ansprechen, wenn das Verhalten anderer eine Stigmatisierung von Randgruppen widerspiegelt. Jemanden als „verrückt“ oder „schwach“ zu bezeichnen oder jemandem, der sich ungewöhnlich verhält, nicht zu helfen, kann, je nach den Umständen, schaden.
    • Überlegen, wie man in verschiedenen Rollen im Leben zum Abbau von Stigmatisierung beitragen kann.
    Sind Sie beispielsweise ein JournalistIn? Großartig – wenn Sie objektiv und vorurteilsfrei bleiben, können Sie angemessen und neutral berichten.
    Sind Sie LehrerIn? Großartig – wie Sie mit Ihren Schüler/innen während und außerhalb des Unterrichts umgehen, vermittelt den Jugendlichen, wie man mit anderen umgeht.
    Fühlt sich jemand, der Ihnen nahe steht, nicht wohl? Was für eine großartige Gelegenheit, mehr darüber in Erfahrung zu bringen und sich darin zu üben, für sie da zu sein, wenn sie Hilfe brauchen.

    Was kann ich tun, wenn ich von Stigmatisierung betroffen bin?

    • Niemals davon abhalten lassen, sich Hilfe zu holen: Greifen Sie auf professionelle Unterstützung zurück, z. B. durch einen Arzt oder Psychiater, aber auch auf vertrauenswürdige Personen aus Ihrem sozialen Umfeld, z. B. Freunde, Familienangehörige oder Kollegen, um die erforderliche Hilfe zu erhalten.
    • Sie selbst sind nicht Ihre Krankheit: So wie jemanden mit einem gebrochenen Zeh kein gebrochener Zeh ist, sind Sie keine psychische Krankheit. Sprechen Sie darüber in der Form „Ich habe Depressionen“, nicht „Ich bin depressiv“.
    • Das Stigma betrifft nicht Sie: Nehmen Sie Abstand von den Urteilen anderer. Machen Sie sich klar, dass es ihnen an Informationen mangelt oder sie Vorurteile haben. Nehmen Sie es nicht persönlich.
    • Kontern Sie mit Geschichten oder Fakten: Es besteht keine Notwendigkeit, sich zu verteidigen. Wenn Sie möchten, können Sie jedoch Ihre persönliche Geschichte erzählen oder Ihr Gegenüber aufklären.
    • Finden Sie mehr Menschen, die Ihnen ähnlich sind: Suchen Sie sich eine Selbsthilfegruppe oder eine andere Gruppe von Menschen, bei denen Sie sich richtig aufgehoben und geschätzt fühlen. Hier erhalten Sie Unterstützung und können andere unterstützen. Über das Internet gibt es unzählige Kontaktmöglichkeiten.

    „Jeder, den du triffst, führt einen Kampf
    von dem du nichts weißt. Sei freundlich.
    Immer.“

    Brad Meltzer

     

    Quellen:

    Aktionsbündnis Seelischer Gesundheit, „Reden Hilft“, https://www.seelischegesundheit.net/wissen/stigma/ [aufgerufen am 16/11/23]

    Health Direct, „Stigma psychischer Erkrankungen“, zuletzt überprüft: 11/2021,
    https://www.healthdirect.gov.au/mental-illness-stigma [aufgerufen am 16.11.23]

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